Erster Helferkreis für Asylbewerber in Schondra
Gut gefüllt war das Pfarrheim in Schondra mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich über das Thema „Asylbewerber“ informieren wollten. Das Thema ist hochaktuell. Bürgermeister Bernold Martin erklärte, dass in den nächsten Tagen die ersten Asylbewerber in Schondra eine Unterkunft erhalten. Das Landratsamt Bad Kissingen hatte ihn erst Ende letzter Woche darüber informiert. Untergebracht werden die Flüchtlinge in Ferienwohnungen, die ein Bürger aus Schondra dem Landratsamt zur Verfügung stellen konnte. Die Wohnplätze sind auf maximal 27 Asylbewerber beschränkt. Woher die Menschen kommen, die hier in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen, konnte der Bürgermeister nicht mitteilen: „Wir wissen nicht, woher die Menschen kommen, ob es Familien sind oder eine Gruppe von Einzelpersonen!“ Die Zuteilung geschieht derzeit über die Erstaufnahmestelle in Zirndorf, von dort werden die Asylbewerber über die Regierungsbezirke in die einzelnen Landkreise weiter verteilt. „Aktuell muss der Landkreis Bad Kissingen 10-12 Personen wöchentlich unterbringen!“, erläuterte Bürgermeister Bernold Martin. Unterkünfte für die Asylbewerber wie leerstehende Hotels, Gasthöfe und Ferienwohnungen werden von den Landratsämtern händeringend gesucht.
Frau Daniela Schad, Sozialpädagogin bei der Caritas Flüchtlingsberatung, betreut derzeit mehrere Asylbewerber in Volkers und Wernarz und konnte ihre wertvollen Erfahrungen an die interessierten Zuhörer weitergeben. „Belastend ist für die Menschen, dass sich das Asylverfahren über viele Monate hinzieht und die Asylbewerber einfach nur warten können und keine Beschäftigung haben!“ Sehr hilfreich sei gerade für junge Männer die Einladung zum Sportverein. „Die Männer freuen sich, wenn sie beim Fußball mitspielen dürfen. Auch in Volkers gibt es da gute Erfahrungen!“ Dort habe sich ein Kreis von hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürgern gebildet. „Wichtige Angebote sind zum einen die Hilfe beim Einkaufen. Asylbewerber werden mit dem Auto nach Brückenau zum Einkaufen mitgenommen.“ Daneben sei das Interesse an Deutschkursen bei den Menschen sehr groß. Engagierte Helfer, die bereit seien, einmal in der Wochen Grundkenntnisse für die deutsche Sprache zu vermitteln, seien für die Asylbewerber eine wertvolle Unterstützung.
Diakon Horst Conze aus der Pfarrei Schondra erläuterte konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für die in Kürze eintreffenden Asylbewerber. Sehr hilfreich sei hier die Mitarbeit von Hafita Fuß aus Schondra, gebürtige Marokkanerin und Ehefrau des örtlichen Metzgers. Als Muslima wisse sie um die Speisegewohnheiten gerade der Menschen aus Syrien und könne auch die arabisch sprechenden Asylbewerber beraten. Daneben sei in den ersten Wochen eine Begleitung beim Einkauf von Lebensmitteln oder der Weg zum „Caritas-Kramlädchen“ oder zur „Brückenauer Tafel“ - beide im ehemaligen Gesundheitsamt in Bad Brückenau – eine wichtige Hilfe. Spontan erklärten sich acht Bürgerinnen und Bürger bereit in einem Helferkreis mitzuwirken. Daniela Schad ermunterte die Zuhörer keine Vorbehalte gegenüber den Flüchtlingen zu haben, sondern einen nachbarschaftlichen Umgang zu pflegen und daraus eine Kultur der Begegnung zu entwickeln.
Bild zur Meldung: Bürgermeister Bernold Martin, die gebürtige Marokkanerin Hafita Fuß und Sozialpädagogin Daniela Schad wollen in Zusammenarbeit mit einem Helferkreis der Pfarreiengemeinschaft Oberleichtersbach-Schondra die neuen Asylbewerber tatkräftig unterstützen und be